Männergesangverein Vogelbach-Malsburg e.V.


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1970-2000

Verein > Geschichte


1970-1990

Am 28.September 1970 zog der Verein mit seinem Eigentum, Klavier, Notenbestand, Fahne und Stühle, aus dem Schulhaus Vogelbach in den Rathaussaal um. Von da an sind die Singstunden im Rathaussaal in Malsburg.
Immer wieder, so auch im Jahr 1971, beklagte man den schlechten Besuch von Vereinsveranstaltungen. Im "Hirschen" wurde am 15. Mai 1971 ein Liederabend veranstaltet, umrahmt vom Musikverein Malsburg und einem von der Laienspielgruppe Malsburg aufgeführten Mundartstück. Dazu vermerkt Schriftführer Schäfer damals kritisch:"...es ist zu bedauern, daß der Verein für die großen Vorbereitungen durch den schlechten Besuch keinen Dank erhielt."
An der Generalversammlung am 03.März 1973 wurde wieder einmal ein Zusammenschluß der Gesangvereine im hinteren Kandertal diskutiert. Die durch Dirigent Meinzer eingeleitete Aussprache verlief aber ohne Ergebnis.
Am 20. Oktober 1973 veranstaltete man ein weiteres Wunschkonzert. Diesmal konnte unter 25 Liedern gewählt werden und für die zur Aufführung gelangten mußten vom Wünschenden 3,-- DM bezahlt werden.
Am 9. März 1974 wurde im Vereinslokal "Maien" in Vogelbach die 50. Jahreshauptversammlung abgehalten. Dabei wechselte die Vereinsführung: Otto Moos wurde zum neuen Vorstand gewählt. Er hat den Verein in einer sehr schwierigen Situation übernommen. Die Zahl der aktiven Sänger war sehr geschrumpft und es wurde in dieser Zeit vom neuen Vorsitzenden Otto Moos viel Einsatz gefordert. Es kommt ihm nach einem schwierigen Beginn als 1. Vorsitzenden der Verdienst zu, dass er mit Kompetenz und Sachverstand 15 Jahre MGV-Vereinsgeschichte aktiv und erfolgreich mitgestaltete. Für seine ehrenamtliche Tätigkeit in unserer Gemeinde erhielt er aus der Hand von Bürgermeister Dieter Schwald die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg. Otto Moos ist auch heute noch aktiver Sänger im Chor.
Erneut wurde, wie schon die Jahre vorher, die schlechte Kassenlage des Vereins beklagt. Trotzdem wurde das 50. Jubiläumsfest in Angriff genommen. Es musste allerdings vom Februar in den Oktober verschoben werden, weil Chorleiter Adolf Meinzer gesundheitlich angeschlagen war.
Schließlich war es dann am 6. Oktober 1974 soweit. In Malsburg im "Hirschensaal" und in einem Zelt vor dem "Hirschen", in das wegen der großen Kälte sogar eine Ölheizung eingebaut wurde, feierte man mit den Gesangvereinen Obereggenen, Sitzenkirch und Riedlingen, sowie dem Musikverein Malsburg das Jubiläum. Bürgermeister Breh hielt die Ansprache und stellte bedauernd fest, daß von den damaligen Gründungsmitgliedern gerade noch neun das Fest mitfeiern können. Adolf Meinzer, der Dirigent, wurde für seine 27-jährige Treue zum Chor genauso geehrt, wie Schriftführer Schäfer für seine 50-jährige ununterbrochene Schriftführertätigkeit und seine 50-jährige aktive Sängerlaufbahn. Ein schon damals äußerst seltenes Jubiläum, bedacht mit den Ehrennadeln des Untermarkgräfler Sängerbundes und des Deutschen Sängerbundes. Schriftführer Schäfer übergab sein Amt am 8. März 1975 bei der Jahreshauptversammlung an einen Jüngeren.
Insgesamt wurde das Jubiläum in einem, der damaligen Stärke des Chores angepaßten, kleinen und würdigen Rahmen harmonisch und erfolgreich gefeiert. Die Ehrenurkunde des Badischen Sängerbundes für 50-jährige Vereinstätigkeit wurde dem Verein am 1. März 1975 in Feldberg verliehen.
Die nächsten Jahre waren von einem regen Vereinsleben mit Höhen und Tiefen geprägt. Im Jahr 1981 gab Dirigent Meinzer gesundheitsbedingt sein Dirigentenamt nach bald 30-jähriger Chorleitertätigkeit an Siegfried Schneider aus Niederweiler ab.
Im Jahr 1982 gab es einen Wechsel im Amt des Bürgermeisters. Nach 34-jähriger Amtszeit wurde Bürgermeister Fritz Breh in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet und Dieter Schwald wurde am 14. Februar 1982 zum neuen Bürgermeister gewählt. Der Chor brachte zur Begrüßung ein Ständchen. Im Jahr 1983 konnte ein Gründungsmitglied, Ernst Jurd aus Vogelbach, als erster im Verein sein 60-jähriges Sängerjubiläum begehen. Die Ehrung durch den Untermarkgräfler Sängerbund fand in der Blauenhalle in Obereggenen statt.
Der Chor war in diesen Jahren stetig um Sängernachwuchs bemüht, zeitweise waren die einzelnen Stimmen so schwach besetzt, daß man befürchtete, nicht mehr auftreten zu können. Jedoch brachte das Jahr 1983 eine gewisse Wende, traten doch 6 Sänger auf einmal dem Verein bei.
Für das Jahr 1984 hatte der Verein beschlossen, ein 3-tägiges Fest anläßlich seines 60-jährigen Jubiläums auszurichten. Am Samstag, 12. Mai 1984, wurden im geheizten Festzelt in Vogelbach von Vorstand Otto Moos die Feierlichkeiten eingeleitet. An Stelle eines geplanten Wertungssingens veranstaltete man ein Freundschaftssingen in der Kirche zu Vogelbach und begeisterte die Zuhörer. Neun Chöre waren am Singen beteiligt. Mit viel Einsatz und Begeisterung wurde das Fest ein Erfolg. Nicht unerwähnt sollen die am Erfolg besonders beteiligten Gastvereine aus Buggingen, Sitzenkirch, Niedereggenen und aus Ried bleiben.
Am 4. November 1984 verstarb Dirigent Siegfried Schneider vollkommen unerwartet. In dieser schwierigen Situation mußte rasch ein neuer und kompetenter Dirigent gefunden werden, damit die von Schneider begonnene wertvolle Aufbauarbeit fortgeführt werden konnte und um dem Chor den erforderlichen Halt zu geben. Mit Günther Enßle aus Marzell konnte ein solcher Mann gefunden werden. Ein Glücksfall für den Chor.
Im Jahr 1984 fanden 7 neue Sänger den Weg zum Chor. Dies gab dem Chor die nötige Basis und Stabilität für die nächsten Jahre.
Neue Wege wurden mit dem neuen Dirigenten, der gleichzeitig den Musikverein Tegernau als Dirigent leitet, begangen. Erster viel beachteter gemeinsamer Auftritt mit der Blasmusik war schon am 4. Mai 1985 in Tegernau.
Zum ersten Mal wurde am 11. Mai 1985 in der Reha-Klinik Kandertal ein Frühjahrskonzert gegeben. Das Konzert war ein voller Erfolg. Im gleichen Jahr trat der Verein erstmalig mit viel Erfolg bei einem Kurkonzert in Bad Bellingen auf.

Im Jahr 1986 kam der Chor zu seinen ersten Plattenaufnahmen. Für die gemeinsame Schallplatte des Untermarkgräfler Sängerbundes wurde ein Stück aufgezeichnet.
Erster vielbeachteter gemeinsamer Auftritt mit der Blasmusik im gleichen Jahr in Tegernau.
Am 22.11.1987 gab der Chor das erste Kirchenkonzert in Vogelbach. Nur mit 14 Sängern wurde gesungen, Unterstützung gab es aber von einer Bläsergruppe des Musikvereins aus Tegernau. Bereits damals ein erfolgreicher Auftritt.
Vom 20.-21.8.1988 wurde im Steinbruch Lütschenbach ein Fest veranstaltet. Leider wurde der Festverlauf durch ungünstige Witterung empfindlich beeinträchtigt. Wegen dieser schlechten Erfahrung wurde daraus keine Dauereinrichtung.
Bei der Generalversammlung 1989 wurde Otto Moos, langjähriger Vorstand und damals dienstältester Malsburg-Marzeller Vereinsvorstand zum Ehrenvorstand ernannt. Jürgen Mückei folgte ihm im Amt des Vorstandes.
Im gleichen Jahr nahm der Chor seinen ersten Tonträger, eine im Studio besungene Tonbandkassette mit 14 Liedern, auf. Wochenlanges Proben und die Feinarbeit im Studio forderten das ganze Engagement. Herausgekommen ist eine leider schon seit Jahren ausverkaufte Rarität.
Am 30.12.1989 wurde mit Eugen Wagner das letzte Gründungsmitglied des Vereins zu Grabe getragen.
Im Jahr 1990 startete der Chor zu seinem bislang einzigen Gastspiel im ehemaligen Jugoslawien. Am 1.6.1990 ging es mit einem Bus, den Sänger Heinz Lais steuerte, nach Varazdin (heute Kroatien), der Heimat von Branko Kovacic, bis heute noch aktiver Sänger und Solist des Chores. Neben der Mitgestaltung eines Gottesdienstes in der dortigen Franziskanerkirche, nahm man außer Konkurrenz an einem Wertungssingen teil. Trotz einer winzigen Sängerschar von nur 16 aktiven Sängern, wusste der Chor das sachkundige Publikum im Konzerthaus von Varazdin zu begeistern. Ein Ehrenpreis war der Lohn.
Doppelkonzert gemeinsam mit dem Musikverein Tegernau am Totensonntag, 25.11.1990 in der tegernauer Laurentius-Kirche. Die Presse berichtet von einem ergreifenden Konzert mit einem Solo von Branko Kovacic und einer kleinen Besetzung des Musikvereins.
1990 hatte der aktive Chor gerade mal noch 17 Sänger, ein bedenklicher Zustand.
Am 21.4.1991 nahm der Chor nach langer Abstinenz an einem Kritiksingen in Neuenburg teil. Dabei wurde dem Verein eine sehr gute Bewertung durch die Jury zuteil. Im gleichen Jahr trat der Verein erstmalig mit viel Erfolg bei einem Kurkonzert in Bad Bellingen auf.
Das ganze Jahr 1992 gestaltete sich schwierig, weil dem Verein die aktiven Sänger fehlten. 15 aktive Sänger standen dem Chor in 4 Stimmen zur Verfügung. Bei nur einem Neuzugang 1992, waren alle Stimmen nicht gut besetzt. Eine Werbeaktion wurde beschlossen.
1993 wurde das erste der künftig so erfolgreichen Platzkonzerte bei Fritz Weltin in Käsacker durchgeführt.
Im Jahr 1994 nahm der Chor an dem denkwürdigen Chorfest „Singende Regio Basilensis“ in Schliengen teil, das vom Untermarkgräfler Sängerbund organisiert wurde. Über 250 Chöre mit 10.000 Sängerinnen und Sängern stellte in über 60 Konzerten ihr Können unter Beweis. Der MGV wurde besonders mit Lob bedacht, war er doch bei seinem Auftritt wieder mal der kleinste Chor: „..er beeindruckte mit blitzsauberen Einsätzen und Schlüssen…“ und „… Ein wunderschönes Tenorsolo sang Branko Kovacic im slawisch gestalteten „Mädchen in der Heide“. Das ganz große Plus dieses Chores war das auswendig Singen…“, so die Presse in ihrer Berichterstattung.
Beim Frühjahrskonzert im Mai des gleichen Jahres erfuhr Dirigent Günther Enßle die erste Ehrung für sein „kurzzeitiges“ Dirigenten - Engagement: Bereits 10 Jahre leitete er den Chor. Was man auch nicht alle Tage erlebt: Mit Walter Vollbrecht wurde ein Sänger mit viel Beifall bedacht, der aktives Mitglied aller drei an dem Abend auftretenden Chöre war: der Sängerrunde der Bäckerinnung, der Chorgemeinschaft Malsburg-Marzell und dem MGV Vogelbach-Malsburg.
Ein Höhepunkt im Vereinsleben war ein Auftritt in der Pauluskirche in Basel am 25.12.1995. Wiederum der kleinste Chor heimste den größten Beifall ein. Fast 1000 Kirchenbesucher waren vom Vortrag des Männergesangvereines begeistert. Ein für alle aktiven Sänger ergreifendes Konzert.
Erstmalig konnte der Verein am 04.10.1996 einen eigenen Vereinsraum beziehen. Bedingt durch Umbauten und Veränderungen in der ehemaligen Grundschule im Edenbach, hat die Gemeinde den Vereinen die Möglichkeit angeboten, sich dort Vereinsräume zu schaffen. Mit viel Eigenleistung wurde ein Raum so eingerichtet, dass man dort die Noten, die Vereinsakten und die Sänger während den Probenpausen unterbringen kann.
Ab 1996 sind die Gesangsproben im Bürgerhaus Edenbach.
Endlich ging es auch mit den Aktiven wieder aufwärts: 23 aktive Sänger zählte der Verein 1996, immer noch von der Wunschzahl 30 weit entfernt.
In der Generalversammlung im Januar 1997 gab Jürgen Mückei das Vorstandszepter an Rudi Asal weiter.
Das Frühjahrskonzert im Mai im Bürgerhaus Edenbach hatte einige denkwürdige Highlights: 1. Auftritt des Kinderchores in einem Konzert und als Gäste die Schwarzwälder Blasmusik. Zwischendrin lachten die Gäste Tränen wegen den zwei drolligen Riesenbabys Peter Brauneis und Klaus Schmidt, die zum Babysitter-Boogie kräftig am Nucki saugten und mit ihren Rasseln klimperten.
Die beiden folgenden Jahre standen schon ganz im Zeichen des 75-jährigen Vereinsjubiläums. Der Chor und die Vorstandschaft waren sich einig, dass ein großes Fest gefeiert werden musste, schließlich konnte ja niemand vorhersagen, wie lange der Chor aufgrund seiner Altersstruktur und dem nur sehr zögerlichen Zuwuchs von neuen Sängern noch bestehen kann. Einige Sänger waren damals schon in den Siebzigern und außerdem ist ein solches Jubiläum nicht alltäglich. Überhaupt ist es ein anerkannter Anlass für ein Fest. Bald war klar, dass es ein Fest im Festzelt werden soll und dass es bei den Gästen und Mitwirkenden in Erinnerung bleiben muss. Ein Festplatz wurde nach einigem hin- und her mit dem Malsburger Sportplatz gefunden, was sich im Nachhinein als ein fast idealer Standort erwies. Der SV Malsburg hat dem Chor jede denkbare Unterstützung gegeben.
Trotzdem blieb immer noch Raum für das normale Vereinsleben. Die Konzerte wurden vorbereitet und weitergeführt, mit dem verstorbenen Adolf Asal und mit Reinhard Orleth konnten 1998 sogar zwei Sänger für 50 Sängerjahre geehrt werden. Ausflüge wurden organisiert und die Verpflichtungen zu Ständchen und Gegenbesuchen bei Nachbarvereinen wurden eingehalten. Ein Platzkonzert 1998 fand am Samstag, 4. Juli beim Ehepaar Wagner in Lütschenbach statt. Die deutsche Fußballnationalmannschaft verlor an diesem Tag ihr Viertelfinalspiel bei der Weltmeisterschaft in Frankreich gegen Kroatien mit 0:3. Es war ein grausam schlechter „Kick“ unserer Mannschaft. Nicht einmal die Unterstützung durch lautstarken Gesang wollte helfen.
Das Jubiläumsfest dauerte von Freitag, 02.Juli bis Montag, 05. Juli 1999. Es begann mit einem großen Festakt im Festzelt und einer Ausstellung im Vereinsheim. Am Samstag gab es den Auftritt der damals bekannten Gruppe „Popcorn“ und Barbetrieb in einer karibischen Bar mit karibischen Bardamen (die Temperaturen waren während des gesamten Festes entsprechend), am Sonntag Auftritte von Gastvereinen und der Hauptattraktion, dem Alpenland-Quintett. Am Montag wurde neben einem Handwerkeressen und der Tombola-Ziehung noch große Unterhaltung mit dem Kandertal-Duo und dem Breiti-Liesele am Seniorennachmittag und am Abend mit der Zollkapelle Freiburg und der Zoll-Combo geboten.
Alles in allem ein Riesending, das perfekt organisiert war. Sogar das Wetter hat voll mitgespielt, wenngleich einige Gewitter und Sturzregen niedergingen, die auch Stromausfälle verursachten.
Was überaus positiv überraschte: Nach dem Fest haben sich die Sänger fast noch besser als vor dem Fest vertragen. Das konnte beileibe nicht als selbstverständlich vorausgesetzt werden…
Im Jubiläumsjahr 1999 hatte der Chor 22 aktive Sänger.
So das war‘s. Das Jahr 1999 war gelaufen, nein sogar das Jahrhundert war rum. Stimmt ja auch nicht ganz genau, das Jahrtausend war vorbei und der MGV war immer noch da. Immer noch voller Schwung, obwohl schon 75 Jahre alt.
Schaun‘ mer Mal wie es im 21. Jahrhundert weitergangen ist.



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